Sommerakademie 2018

Neue Stadt – Alte Stadt
Interdisziplinäre Erkundungen eines Topos in Deutschland, Polen und Europa

25. August bis 1. September 2018

Bericht von Tabea Wittneben-Fidan auf H-Soz-Kult

 

Das Deutsche Polen-Institut hat vom 25. August bis zum 1. September seine diesjährige  internationale und interdisziplinäre Sommerakademie in Darmstadt und Heppenheim durchgeführt. Das bereits etablierte Forum bot Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern die Möglichkeit, Fragestellungen aus ihren aktuellen Forschungen oder Projektideen miteinander und mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten zu diskutieren.

Die Sommerakademie fand dieses Jahr mit  Prof. Dr. Katarzyna Kajdanek (Universität Breslau), Prof. Dr. Martin Kohlrausch (KU Leuven) und Prof. Dr. Agnieszka Zabłocka-Kos (Universität Breslau) statt. Abendliche Lesung und Gespräch mit Magdalena Parys.

Überlegungen zu methodischen Innovationen, Erörterungen neuer Forschungsansätze und die Blickrichtungen der unterschiedlichen Disziplinen und Wissenschaftstraditionen werden genutzt, um kritisch zu reflektieren und neue Impulse für bestehende Projekte und Ideen zu setzen. Möglichkeiten zur Recherche in den umfangreichen Beständen des Deutschen Polen-Instituts (DPI) sowie zur Beratung mit Dozierenden und Mitarbeitenden des DPI unterstützen die Weiterentwicklung der Themen und ihre Einbettung in einen multidisziplinären Kontext.

Das Rahmenthema „Neue Stadt – Alte Stadt“ adressiert wichtige Aspekte für die Geschichte, Gegenwart und Zukunft Polens sowie der deutsch-polnischen Beziehungen im europäischen Kontext:

  • Leben in der Stadt
  • urbane Migration und mobile Arbeitsformen
  • soziale Gefüge in der Stadt- und Landgesellschaft
  • Stadtplanung und Partizipation, bürgerschaftliches Engagement
  • Wiederaufbau zerstörter Städte, Denkmalpflege, Kulturerbe-Diskussionen
  • Nutzung sowie Regulierung des öffentlichen Raums (Öffentlichkeit/Privatheit)
  • Stadtbegrünung und neue Wohnformen
  • Wohnungsnot, Verdrängungsmechanismen und Gentrifizierung
  • Stadtpoesie und neue urbane Kunstformen
  • „Gegenthema“ Entwicklung des ländlichen Raums
  • Beziehungsgeflechte zwischen Stadt und Land
  • internationale Architektur in Deutschland, Polen und Europa
  • Stadt als Topos und Lebensmodell der Moderne.

Während der  8 Tage der Akademie am Sitz des Instituts im Residenzschloss Darmstadt sowie in Heppenheim in der Bildungseinrichtung Haus am Maiberg werden die inhaltlichen Schwerpunkte aus verschiedenen disziplinären Perspektiven gedacht. Hierzu werden Lehrende aus unterschiedlichen Fächern eingeladen (Soziologie, Politik und Gesellschaft, Geschichts¬wissen-schaften, Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaften u.a.), die jeweils einen Themenblock gestalten. Im Jahr 2018 konnten Prof. Dr. Katarzyna Kajdanek (Universität Breslau), Prof. Dr. Martin Kohlrausch (KU Leuven) und Prof. Dr. Agnieszka Zabłocka-Kos (Universität Breslau) gewonnen werden.

Darüber hinaus werden die Themen durch Beiträge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Deutschen Polen-Instituts, durch eine abendliche Lesung und das Gespräch mit der Schriftstellerin Magdalena Parys sowie auf Exkursionen im Rahmen von Treffen mit einschlägigen Expertinnen und Experten vertieft. Gemeinsam erfolgt die Diskussion von Projekten (Dissertationen, Post-Doc-Forschung, Abschlussarbeiten) der Teilnehmenden. Das Rahmenprogramm, in dem kultureller Genuss und informeller Austausch im Mittelpunkt stehen sollen, greift thematische Anregungen der Sommerakademie auf.

Das Themenfeld „Neue Stadt – Alte Stadt“ soll durchaus breit aufgefasst werden: Eingeladen und zur Bewerbung aufgefordert sind deshalb alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissenschaftler, für die die angesprochenen Fragestellungen eine Bereicherung ihres Forschungsumfeldes versprechen. Für Teilnehmende, deren Projekte an das Thema der Sommerakademie anknüpfen, besteht die Möglichkeit, ihr Projekt in einer 30-minütigen Präsentation vorzustellen. Die Präsentation eines eigenen Projekts ist erwünscht, aber nicht Voraussetzung. Alle Teilnehmenden können sich über weitere Beiträge in das Programm einbringen.

Insbesondere angesprochen sind Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs, aber auch fortgeschrittene Studierende kurz vor dem Abschluss, die sich mit dem Themenfeld „Neue Stadt – Alte Stadt“ wie ausgeführt befassen oder mit der Kultur, Geschichte, Gesellschaft und Politik Polens, Polens Beziehungen zu seinen Nachbarn, transnationaler Forschung unter Einbeziehung Polens etc. Hauptarbeitssprache ist Deutsch, nach Absprache kann auch auf Polnisch oder Englisch präsentiert werden.

Während der Sommerakademie gibt es die Gelegenheit zu ersten Recherchen in den umfangreichen Bibliotheks- und Archivbeständen des Deutschen Polen-Instituts. Im Anschluss an das gemeinsame Programm der Sommerakademie kann der Recherche-Aufenthalt verlängert werden. Zu diesem Zweck können bis zu fünf Teilnehmende eine Förderung für die Verlängerung ihres Aufenthalts um zwei Tage in Anspruch nehmen.

Das Plakat zum Download finden Sie hier.